Im ersten Teil der Veranstaltung haben wir uns mit dem Thema Blindheit bzw. vermindertem Sehvermögen befasst. Welche baulichen und technischen Hilfsmittel kennen die Kinder selbst aus der Stadt (Ampeln mit Signalton, tastbare Bodenleitsysteme, …).

Es wurde die Blindenschrift („Brailleschrift“) vorgestellt und die Kinder konnten anhand von Büchern selbst herausfinden, wie schwierig es ist, nur durch Tasten der Punkte einen Buchstaben der Brailleschrift zu erkennen. Danach wurden verschiedene Gegenstände gezeigt, die den Alltag eines sehbehinderten Menschen erleichtern sollen, wie z. B. eine sprechende Uhr, ein Füllstandsanzeiger für Gefäße, die einen Piepton bei Erreichen der vorher eingestellten Füllhöhe und einen Dauerwarnton vor dem Überlaufen abgeben, Blindenstöcke für Kinder, gelbe Armbinden mit drei Punkten, u. v. m.

Um das Thema für die Kinder noch anschaulicher zu gestalten, wurde die verschiedenen Sinne aufgezählt, die bei einem sehbehinderten Menschen nun besonders wichtig sind. Zu jedem Sinn wurden verschiedene Übungen und Spiele durchgeführt: In einem Sack wurden die unterschiedlichsten Gegenstände blind ertastet und benannt. Mit einem Blindenstock durch einen Raum voller Kinder gehen, die Hindernisse darstellten. Nur anhand der Stimme ein anderes Kind erkennen. Aus einer Menge von Tiergeräuschen, die die anderen Kinder machten, z. B. das Muhen einer Kuh heraushören und auf das Kind, das dieses Geräusch macht zeigen. Blind verschieden Lebensmittel verkosten. Zuerst konnten die Kinder an der Probe riechen und dann, wenn sie wollten, diese auch verkosten. Besonders schwierig wurde es, wenn auch noch die Nase dabei zugehalten wurde. Ananas, Heidelbeeren, Leberkäse, Schokolade, Erdnüsse und Maroni wurden von fast allen Kindern probiert. Die Kapern jedoch nur von den Mutigsten!

Der zweite Teil dieses Nachmittags war ganz dem Leben und den Alltagserfahrungen unseres Gastes gewidmet, der Künstlerin Maxi Haumer.  Frau Haumer ist seit ihrer Geburt sehr stark sehbehindert. Sie erzählte uns von ihrer Schulzeit, den besonderen Herausforderungen des Alltags und auch von ihrer Kunst. Gerade dieser Aspekt war für die Kinder besonders faszinierend und es wurden viele Fragen dazu gestellt. Fr. Haumer hatte einige Gegenstände mitgebracht, die die Kinder genauer betrachten konnten: eine sehr starke Lupe, ein kleines Fernrohr, diverse Malutensilien, usw. …

Zum Schluss bekam jedes Kind von Fr. Haumer eine Postkarte aus Aquarellpapier geschenkt und wir bedankten uns bei ihr mit einem Blumenstrauß und tosendem Applaus.

Herzlichen Dank nochmals auch auf diesem Weg an Fr. Haumer für ihr Kommen und den herzlichen und anschaulichen Vortrag!

 

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